Workflow-Anwendungen und Druckauftragsmanagement in Office-Anwendungen

 

Die zentralen Schreibräume wurden durch Abteilungssekretariate ersetzt.

Sekretärinnen und Schreibkräfte arbeiteten zunehmend mit Textverarbeitungsprogrammen. Das Display ist zu einem vertrauten Werkzeug geworden. Zunächst wurde ein Textverarbeitungsprogramm direkt mit einem lokalen Desktop-Drucker verbunden. Auch Büroangestellte begannen zunehmend damit, Dokumente am PC selbst zu erstellen und wollten diese auch ausdrucken.

Océ hat sich nie auf kleine Tischdrucker konzentriert, sondern größere Drucker für eine ganze Abteilung oder sogar noch größer entwickelt. Bei so vielen unterschiedlichen Benutzern könnte es schnell zu Gebraucherkollisionen kommen.

1996 Netzwerk-Mailbox

Der digitale Kopierer wurde mit einer sogenannten „Mailbox“ ausgestattet. Die Druckermailbox speicherte über das Netzwerk empfangene Dokumente, druckte jedoch erst, wenn der Benutzer am Gerät war. Dadurch wurde ein chaotischer Stapel von Prints verhindert und vertrauliche Dokumente blieben nicht unbeaufsichtigt. Bei Bedarf könnte ein Benutzer seinen Druckauftrag noch in der Mailbox am Gerät anpassen. Außerdem wurde eine Funktion hinzugefügt, mit der ein Benutzer schon an seinem Schreibtisch sehen konnte, ob es Stau gab am Drucker.

In späteren Versionen konnte der Benutzer das Dokument auf jedem beliebigen Drucker im Intranet ausdrucken.

1999 DocWorks

Nicht alle Dokumente werden selbst gedruckt, sondern als Auftrag an die zentrale Reproduktionsabteilung gesendet. Die erste Softwareanwendung, die dies unterstützte, war Océ DocWorks. Diese Anwendung ermöglichte es den Benutzern, Aufträge über das Netzwerk an die Repro zu senden, mit Anweisungen zum Drucken und Fertigmachen des Dokuments. Diese Anwendung war besonders wichtig für Orte, an denen viele Druckaufträge zusammenlaufen, wie Reproabteilungen und Druckereien.

2007 PRISMA

Docworks entwickelte sich in den folgenden Jahren zu einer Dokumentenlayoutanwendung und einer Anwendung zum Senden von Druckaufträgen an eine ausgewählte Druckerei, die fortan den Sammelnamen PRISMA tragen. Unter dieser Sammelname wurden zahlreiche weitere Anwendungen entwickelt und (bisher) angeboten.

 

Workflow-Anwendungen und Druckjob-Management in Wide Format-Anwendungen (Technische Zeichnungen und CAD)

 

Die Abwicklung von Druckaufträgen in Wide-Format-Anwendungen war bereits in der Vor-Netzwerk-Ära weit entwickelt. In diesem Anwendungsbereich sind Druckaufträge oft komplexer als Office-Jobs. Es wurden spezielle Programme entwickelt, um Jobs aus Teilen mit unterschiedlichen Eigenschaften, wie Papiergröße oder Material, zusammenzustellen.

Während technische Zeichnungen im 20. Jahrhundert hauptsächlich auf den klassischen Zeichenbrettern mit Lineal und Drehkreis an beweglichen Armen angefertigt wurden, nam seit den 1980er Jahren die digitale Produktion von Zeichnungen rasant zu: Computer Aided Design (CAD). Zeichnungen wurden zu Dateien.

1995 ReproDesk

Als großformatige Druckaufträge digitalisiert wurden, stellten sich die Dateien als so groß heraus, dass die Verwaltung und Übertragung über ein Netzwerk hohe Anforderungen an Maschine und Infrastruktur stellte. Infolgedessen blieb die Verwaltung oft lokal pro Maschine.

Die verwendeten Anwendungen hießen ReproDesk.

Die Kosten für elektronische Speicher sanken jedoch schnell. Dadurch konnten auch in den Wide-Format-Systemen eine Reihe von Anwendungen entwickelt werden, die denen in den Office-Anwendungen weitgehend entsprachen. Im Breitformat hingegen blieb die digitale Verwaltung einzelner Drucker und Druckaufträge die Norm.